Johannas Zeit in Uganda
- nora-hasselblatt
- 16. Apr.
- 2 Min. Lesezeit
Hey an Alle,
ich bin Johanna, die zweite Vorsitzende von OHOMA. Diesen März war ich für drei Wochen in Uganda um möchte euch gerne an meinen Erlebnissen teilhaben lassen.
Freudiges Wiedersehen
Es war wie ein vertrautes Gefühl, als mir die schwüle Luft am Flughafen entgegen schwappte. Ich genoss es, das ugandische Englisch um mich herum zu hören und die von kleinen Geschäften gesäumten Straßen nach Masaka zu fahren.
Masaka ist die Stadt, in der ich vor zwei Jahren meinen Freiwilligendienst absolviert hatte. Hier war die Idee für den Verein OHOMA Uganda e.V. entstanden und ich freute mich darauf, endlich alle Kinder aus dem Projekt kennenlernen zu dürfen.
In Masaka würde ich die folgenden drei Wochen bei Shaban wohnen. Er ist der ugandische Vorstand von OHOMA und ein guter Freund von mir. Es war ein herzliches Wiedersehen.
Da inzwischen alle dreizehn Kinder von Montag bis Freitag die Schule besuchen, organisierten wir am Wochenende ein Treffen. Zu Beginn standen sie noch in schüchternen Grüppchen zusammen, doch wir machten einen Spaziergang zu einer großen Wiese und sie begannen ausgelassen durcheinander zu hüpfen und Fußball zu spielen.
Es waren strahlende Kinderaugen und im manchen Momenten vergas ich fast, was sie erlebt hatten. Viele der Kinder, haben ein Elternteil verloren oder sind von ihm zurückgelassen worden. Ich spürte die Verantwortung die wir als Verein haben, auch wenn die meisten von uns in Deutschland leben.
In Uganda besteht so gut wie kein Sozialsystem, dass Menschen in Armut oder Krankheit auffangen kann. Schulbildung ist somit ein Grundstein um sich versorgen zu können und individuelle Perspektiven zu entwickeln.
Mindestens ebenso wichtig wie die finanzielle Absicherung ist es, eine soziale Sicherheit für die Kinder in OHOMA zu schaffen. Die meisten von ihnen haben ihr familiäres Umfeld verloren und deshalb war es schön zu sehen, wie die einzelnen Kinder über das letzte Jahr zu einer Art Familie geworden sind. Sie gehen auf die selbe Schule und spielen zusammen bei den OHOMA-Treffen an Wochenenden. Dann kochen Shaban und Maggie, aus dem ugandischen Team von OHOMA, für sie und alle zusammen sitzen mit ihren Tellern auf der Terrasse vor Shabans Haus.
In den folgenden Wochen besuchte ich auch viele der Familien und Pflegefamilien, um ein aktuelles Bild vom Leben der Kinder zu bekommen. Shaban war dabei eine große Hilfe indem er zwischen Luganda und Englisch dolmetschte. Denn auch wenn in den Schulen auf englisch unterrichtet wird, sprechen viele ältere Menschen auf dem Land ausschließlich Luganda. Es ist ein gutes Gefühl die Bezugspersonen der Kinder persönlich kennenzulernen und sich mit ihnen über wichtige Fragen auszutauschen.
Ein weiteres Highlight meiner Reise war der Weltfrauentag, an dem wir einen OHOMA-Mädelsnachmittag veranstaltet haben. Es war schön die Stimmung zu erleben, wenn Mädchen in einem enorm patriarchal dominierten Land unter sich sein können und tanzen und reden.
Die Zeit in Uganda verging wie im Flug und beginne das Land und seine Menschen schon wieder zu vermissen. OHOMA wird mir jedoch auch in den kommenden Jahren genug Grund geben in engem Kontakt mit Uganda zu bleiben.

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